23. Oktober 2017

Ortsverband Hameln

1. Treffen der Fachkräfte für psychiatrische Pflege des Justizvollzug in Niedersachsen

Im Bildungsinstitut der Jugendanstalt Hameln fand unter der Leitung von Janet Juvet und Daniela Niggemann im September über zwei Tage das erste Treffen der Fachpfleger im niedersächsischen Justizvollzugsdienst statt.

Teilgenommen haben Kollegen/innen aus den Justizvollzugsanstalten Meppen, Oldenburg, Sehnde, Hameln und aus dem Justizvollzugkrankenhaus Lingen. Hauptthema war die zukünftige Vernetzung aller Vertreter der Profession „psychiatrische Pflegefachkraft“ im Strafvollzug und wie diese zu gestalten ist.

Weitere Inhalte waren unter anderem:

Die Entwicklung eines gemeinsamen Leitbildes.

  • Vereinheitlichung der Skills für Betroffene zur Unterstützung im Umgang mit der Erkrankung „Borderline-Persönlichkeitsstörung“, welche die an erster Stelle stehende Sicherheit in den Gefängnissen nicht gefährden sollen,
  • Dokumentationssysteme (z.B. Basis Web)
  • Supervisionsrhythmus
  • Stellenbeschreibung Fachkraft im Justizvollzugsdienst
  • Zugehörigkeit der Fachpfleger innerhalb Ihrer Justizvollzuganstalten (z. B. Fachbereich Behandlung)

Als weitere Referenten berichtetet Herr Uwe Meinecke (Leitender Anstaltspsychiater JA Hameln) über die elementare Wichtigkeit der Einrichtung einer zukünftigen Fachtagung zwischen Psychiatern und psychiatrisch arbeitenden Pflegekräften im Straffvollzug. Martin Kalt gab Informationen zur Personalsituation bekannt. Nino Funke referierte über problematische Schnittstellen zwischen Vollzug und psychiatrischer Pflege.

Auch ein ausführlicher Erfahrungsaustausch aller beteiligten fand statt. Am Ende der Fortbildung standen erste Ergebnisse zu den aufgeführten Punkten sowie ein Zeitplan zur weiteren Erarbeitung. Alle Teilnehmer kamen zu der Auffassung, wie wichtig und kleinschrittig unsere Arbeit sowie unsere Aufgaben im Vollzug sind, da es diese Fachrichtung im Strafvollzug bisher nicht gab. Allen Kollegen/innen wurde während der Veranstaltung erneut klar, wie wichtig unser ethisches Verständnis, unsere Haltung und unser Menschenbild für die Zukunft der psychiatrischen Pflege im niedersächsischen Vollzug ist. Der zweite Austausch aller Fachpfleger ist für September 2018, ebenfalls in Hameln, geplant.